Die Nacht war ungemütlich, ich dachte schon ich sei auf dem Schiff, so haben die Böen meinen Camper durchgeschüttelt. Dazu peitschte der Regen vom Meer her an den Filou heran. Wenn ich aber an die Leute denke, die im Zelt übernachteten und dann irgend einmal in der Nacht in den Micra wechselten (zu viert, natürlich), dann muss ich schon sagen, dass ich es gut hatte, und es war auch alles dicht. An Schlafen war kaum zu denken, wenn nicht der Wind, dann waren es die Schiebetüren von meinen neuen besten Freunden, die mir den Schlaf raubten. Wie gesagt, nächstes Mal kommt ein Schweissgerät mit und dann ist Ruhe auf dem Platz :-)
Auch diese Nacht ging vorbei und früh morgens, als alle noch ihre mehr oder weniger nassen Sachen sortierten, machte ich mich auf den Weg nach Egilsstadir. Ich wählte die Route über die Öxi, die zwar nicht asphaltiert ist aber dafür einiges kürzer. Auch dachte ich, dass ich hier nicht so viele Asiaten antreffen würde und schon gar nicht um diese Zeit.
Natürlich hatte ich mich wieder mal verrechnet. Bis zur Passstrasse der Öxi ging es ganz flott, doch kurz nach dem ersten Anstieg war die Sicht nur noch 4 - 5 m, so dass "schleichen" angesagt war. Zwischendurch kam mir ein Isländer entgegen, in rasanter Fahrt, weil er die Strecke wohl wie seine Hosentasche kannte, leider aber ohne Licht, so dass ich ihn seeeeehr spät gesehen habe. Trotz den beidseitigen Schrecksekunden reichte es noch, dass wir uns Stossstange an Stossstange gegenüberstanden. Das hätte gerade noch gefehlt, am zweitletzten Tag einen "Tätsch". Wenigstens ist er dann mit Licht weitergefahren. So schlecht kann mein Englisch also gar nicht sein. Nun wird auf dem Zeltplatz in Egilsstadir alles für die Fährüberfahrt umgepackt und etwas aufgeräumt. Der Regen macht das Abschied nehmen leichter.
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