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Schwarzer Tag

Nachdem ich wegen einer Sturmwarnung noch am Sonntag die Südküste verlassen hatte, war ich am späteren Nachmittag in Hafnarfjördur gelandet auf dem Zeltplatz. Vorher war ich noch mit Isga und Micha im Bad in Hafnarfjördur. Wir haben die Hot Pots und Whirlpools genossen, nach den 380 km langen Fahrt. Da auf dem Campingplatz schon alle Steckdosen besetzt waren, gab es eine weitere Nacht ohne Strom. Am Montagmorgen verabschiedete ich mich von Isga und Micha, die in Reykjavik blieben und die letzten 3 Tage ihres Urlaubes dort verbrachten.Ich machte mich auf den Weg nach Sandgerdi um dort auf dem Campingplatz auf besseres Wetter zu warten. Als erstes wollte ich noch schnell einkaufen gehen. Ich fuhr also zum lokalen Supermarkt, zum Samkaup, und machte meine Einkäufe. Zurück im Auto, wollte ich nun auf den Campingplatz.

 

Wollte, denn ich konnte nicht. Der Amarok liess sich nicht überreden zu starten. Nach einigen Versuchen, checkte ich alles durch, fand aber nichts. Auch die Fernwartung per SMS mit Thomas Strahm brachte keinen Erfolg. Thomas organisierte mir dann die Pannenhilfe. Nach fast zwei Stunden Warten wurde der Filou aufgeladen und nach Keflavik in die Hekla-Garage gebracht. Da es bereits 18 Uhr war, hatten die aber schon geschlossen. Ich übernachtete im Camper vor der Garage und stand sehr ungünstig. Die Windböen rüttelten am Auto, so dass es eine sehr unruhige Nacht wurde für mich, nebst den nagenden Gedanken, was die Ursache für den Fehler sein könnte.

 

Morgens um 8 Uhr öffneten sich die Garagentore und ich konnte mein Anliegen anbringen. Mein Auto kam gleich dran. Der Mechaniker las den Fehlerspeicher aus, der aber leer war. Danach machte er sich systematisch auf die Suche. Er kontrollierte alle Schläuche etc., schraubte eine Dieselleitung ab und kontrollierte ob Kraftstoff fliesst, war alles OK. Dann stellte er fest, dass zur Zündung kein Signal kommt von der Kurbelwelle. Er sucht das Kabel und siehe da, es waren zwei der drei Drähte durchgescheuert. Er steckte sie prov. zusammen und bat mich, das Auto zu starten und siehe da, er sprang an, wie wenn nichts geschehen wäre. Nun verlötete er die Kabel und isolierte alles. Das Kabel war durch die defekte Hornhalterung, die auf der F910 gebrochen war, beschädigt worden. Zum Glück passierte das in Sandgerdi. Möchte mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn dies irgendwo im Hochland geschehen wäre. Nach zwei Stunden meldete ich mich dann im Büro um die Reparatur zu bezahlen. Der Chef sprach kurz mit dem Mechaniker und meinte dann, das sei Garantie. Ich hatte aber gesagt, dass das von der Halterung komme, und die stammte ja nicht von VW. Er meinte das sei so in Ordnung. "That's Iceland" meinte er nur. Meine letzte Schweizer Schokolade wechselte als Dankeschön ihren Besitzer und ich fuhr nun endlich auf den Campingplatz nach Sandgerdi, um meine Batterien wieder aufzuladen. Die Starterbatterie war fast leer, von den vielen Versuchen und auch die Aufbaubatterie hatte schon 5 Tage keinen Strom mehr gesehen.

 

Eigentlich würde das jetzt reichen, aber wie ich feststellen musste, war das noch nicht alles. Als ich das Auto 3 Stunden am Strom angeschlossen hatte, musste ich feststellen, dass die Anzeige immer noch nur 30% Ladung anzeigte. Ich öffnete die Klappe, wo das Netzladegerät montiert ist und musste feststellen, dass dieses zwar heiss war, aber keine LED's leuchteten. Es hatte sich ebenfalls verabschiedet. Nun wird es etwas schwierig, weil die Batterie nur durch Fahren nachgeladen werden kann. Länger an einem Ort stehen liegt nicht mehr drin. Muss mich nun spätestens jeden 2. Tag bewegen. Noch liegen ja rund 40 Tage vor mir. Mit der Fahrt nach Hvammstangi konnte ich 240 km konnte ich den Batteriestand auf knapp 60% anheben.

In Hvammstangi erwartete mich blauer Himmel und Sonnenschein, nachdem ich Sandgerdi im Regen verlassen hatte.

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